Workshop 5: Auswirkungen von Migration auf Menschen aus Osteuropa, die in den Herkunftsländern bleiben

Just work? Bulgarische Arbeitsmigration von Frauen nach Italien und die moralische Ökonomie der Pflege

Vortragende: Prof. Dr. Ana Luleva, Bulgarische Akademie der Wissenschaften, Sofia


Seit den frühen neunziger Jahren hat sich die weibliche Arbeitsmigration zu einem alltäglichen Phänomen entwickelt und nun hat sie ein beispielloses Ausmaß erreicht. In diesem Workshop wird Ana Luleva auf die Charakteristika der häufigsten Form der weiblichen bulgarischen Arbeitsmigration eingehen: Frauen, die in Italien als Pflegekräfte für ältere Menschen, kranke Familienmitglieder oder Kinder arbeiten. Von der Spezifizierung der Arbeit – der Entscheidung, im Ausland als häusliche Pflegekräfte zu arbeiten –, über ihre Ausübung bis hin zu den Auswirkungen auf die Familien der Arbeitsmigrantinnen: deutlich wird ein Zusammenkommen von einerseits ökonomischen Zielen und Beziehungen und andererseits moralisch motivierten Zielen und Beziehungen.


Leere Häuser: Die psychologischen Auswirkungen von Migration auf die rumänische Bevölkerung

Vortragende: Ema Staicut, Timisoara, Romania, “Homing” Project


Wir leben in einer Welt, in wir zu unserer „Migrationsnatur“ zurückzukehren scheinen. Der Schwerpunkt der Wahrnehmung liegt dabei auf den Effekten der Migration – vor allem mit Blick auf diejenigen, die sich für diese Reise entscheiden, oder auf die Länder, die den größten Zustrom erleben.

Nur wenige beobachten die Auswirkungen auf die Menschen, die „zurückgelassen“ werden. Auf der Basis der Untersuchungen, die wir mit unserem „HOMING“ Projekt in Rumänien und Deutschland durchführen konnten, werden wir die psychologischen Auswirkungen betrachten, die die Menschen erleben, die in Rumänien geblieben sind, während der Großteil der Bevölkerung ihre sieben Sachen gepackt hat oder dabei ist, dies zu tun.

Wie verändert sich unser Zuhause, wenn jede/r fortgegangen ist?